Stress ist eine der Hauptursachen für psychische und physische Erkrankungen. Die dadurch verursachten Fehltage erzeugen, allein in Deutschland, einen wirtschaftlichen Schaden von mehr als 36 Milliarden Euro im Jahr (TK‑Stressstudie 2021). Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen führen nach wie vor zu auffallend langen Ausfallzeiten. Mit 30,3 Tagen je Fall dauerten sie 2020 mehr als doppelt so lange wie der Durchschnitt (AOK Fehlzeiten-Report 2021). Die Covid‑19-Pandemie und andere Krisen stellen eine zusätzliche enorme Belastung für die Psyche dar. Insbesondere Ängste, Sorgen und negativer Stress steigen seit 2020 noch stärker an. Hier können mHealth-Lösungen unseres Erachtens einen wichtigen Teil zur Erhaltung bzw. Verbesserung der Gesundheit leisten.
mHealth-Lösungen gewinnen im Bereich der Gesundheit immer mehr an Bedeutung
Der Begriff mHealth (Kurzform für engl. „mobile Health“) beschreibt laut WHO ein Teilgebiet der eHealth (Kurzform für „electronic Health“, oft auch „digital Health“ genannt), besitzt allerdings keine durchgängige beziehungsweise normierte Definition (vgl. WHO, 2020, zitiert in Pfannstiel et al., 2020). Während eHealth ein Oberbegriff für die allgemeine Zurverfügungstellung digitaler Technologien im Bereich des Gesundheitswesens ist, bezieht sich der Ausdruck mHealth auf die Verwendung und Nutzung von Gesundheitsservices auf mobilen Endgeräten. Das einheitliche Ziel mobiler Anwendungen und Applikationen aus den Bereichen eHealth und mHealth ist die Förderung und der Erhalt physischer wie psychischer Gesundheit, beispielsweise durch die Unterstützung von Verhaltensanpassungen oder dem Vermitteln von relevantem Wissen.
Aufgrund der in unserer Gesellschaft mittlerweile weiten Verbreitung von mobilen Endgeräten mit Internetanbindung bieten mHealth-Applikationen, kurz mHealth-Apps, ein großes Potenzial, um die Gesundheitsfürsorge zu revolutionieren – vor allem, da die immer stärker belasteten Gesundheitssysteme zunehmend auf Selbstfürsorge verweisen (Davies & Mueller, 2020). Durch ihre Flexibilität und Interaktivität bieten sie gegenüber anderen Kontaktpunkten einen großen Vorteil bezüglich der Vermittlung von Themen und Inhalten (Davies & Mueller, 2020). Außerdem fallen durch die zeitlich und örtlich flexible Nutzungsmöglichkeit von mHealth-Angeboten weitere potenzielle Hürden wie die Angst vor Beobachtung oder Druck durch den Arbeitgeber weg, und die Nutzer und Nutzerinnen können individuell den Umfang und das Tempo der Inhalte steuern.
Wofür steht MINDZEIT®?
MINDZEIT® ist die erste emotionssensitive und gamifizierte Mental-Health-App auf dem Markt. Sie geht auf die individuellen sowie akuten Bedürfnisse der Nutzer*innen ein und empfiehlt ihnen passende Achtsamkeitsübungen, sodass diese gerne und regelmäßig angewendet werden. Dadurch unterstützt MINDZEIT® bei negativen Emotionen und Stress und wirkt somit psychischen und physischen Erkrankungen effektiv entgegen.
MINDZEIT® ist zudem eine der Top‑10-Innovationen 2022, ausgezeichnet mit dem FOCUS-Innovationspreis und laut FOCUS Magazin eine der „Top‑5-Apps für die innere Balance“ (FOCUS Magazin: Ausgabe 15, 9. April 2022).
MINDZEIT® kann somit ein sehr wertvolles Angebot für Versicherer sein, wenn der oft angesprochene Wandel des Versicherers zum Begleiter des Kunden, z. B. im Bereich der Arbeitskraftabsicherung, tatkräftig angegangen werden soll.
Personalisierung und individuelle Förderung als wichtiger Faktor für Nutzerakzeptanz
Folgendes Beispiel zeigt, wie wichtig aus unserer Sicht die Personalisierbarkeit für die Nutzerakzeptanz ist: Auf dem Markt existieren viele Angebote zu den Themen Stressmanagement und Stressreduktion. Viele davon stellen hauptsächlich Mediatheken mit verschiedensten Inhalten zur Verfügung und agieren damit weitestgehend passiv. Die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Menschen werden so nicht in dem bestmöglichen Umfang berücksichtigt, da die Nutzer und Nutzerinnen das Angebot an Inhalten und Interventionsmöglichkeiten selbst durchsuchen müssen, ohne dass die aktuelle Situation, persönliche Bedürfnisse oder eventuelle Vorerfahrungen berücksichtigt werden. Hinzu kommt: Viele Entscheidungsmöglichkeiten, Unübersichtlichkeit und Komplexität können Stress erzeugen. Ein solcher Aufbau eines digitalen Angebots ist insbesondere dann nicht optimal, wenn die Zielgruppe, die man erreichen möchte, Menschen mit einem erhöhten Stressempfinden sind.
Digitale gesundheitsfördernde Lösungen müssen also explizit für die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe entwickelt werden. Es genügt nach unseren Erfahrungen nicht, nur Inhalte bereitzustellen, sondern der Weg zu den Inhalten (User Journey) und wie die Inhalte erlebbar gemacht werden (User Experience) müssen ebenfalls den Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen.
Bei unserer Zusammenarbeit mit Unternehmen erreichen wir mit unserer mHealth-App MINDZEIT® eine besonders hohe Nutzerakzeptanz bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit MINDZEIT® haben wir eine intelligente und emotionsbasierte App entwickelt, die den Usern einen einzigartigen hürdenlosen Zugang zu personalisierten Achtsamkeits-, Selbsterfahrungs- und Selbstreflexionsübungen bietet, welche die mentale Gesundheit stärken und eine regelmäßige Entspannung fördern. Die MINDZEIT®-Mentaltrainings basieren auf Achtsamkeit und Meditation und wurden zusammen mit Wissenschaftlern und Psychologen speziell für die Anforderungen im (Berufs‑)Alltag entwickelt.
Ein Beispiel ist die Atemmeditation. Es gibt verschiedene Arten von Atemübungen. Diese helfen, durch die bewusste Wahrnehmung des Atems Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, das innere Gleichgewicht zu finden und Stress abzubauen. Atemübungen lassen sich jederzeit und überall durchführen – ob unterwegs, zu Hause oder im Büro. Das bewusste Wahrnehmen des Atemvorgangs unterstützt dabei, unbewusste Gedanken oder Grübelschleifen ins Bewusstsein zu holen oder die Aufmerksamkeit auf verschiedene Aspekte des Lebens zu richten, z. B. um sich auf eine bestimmte Situation zu konzentrieren oder angespannte Muskeln zu entspannen, denn unter Stress atmen wir oft schnell und flach. Atmen wir dagegen ruhig und entspannt, können sich auch unsere Muskeln besser entspannen. Mit Atemmeditationen kann man sich in stressigen Situationen also jederzeit eine kleine Erholungspause schaffen, sich beruhigen, entkrampfen oder sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Durch Umfragen konnten wir feststellen, dass bei unserem Produkt vor allem geschätzt wird, dass es auf den persönlichen Zustand und die akute Stimmungslage eingeht und Übungen empfiehlt, die genau dazu passen. Darüber hinaus überzeugt das personalisierbare Nutzungserlebnis unserer App. So bieten wir den Usern die wertvolle Funktion, sich eine Lieblingsstimme auszusuchen, was bedeutet, dass sie dann alle Inhalte in der App von dieser Stimme hören. Zudem gibt es verschiedene entspannende Soundlandschaften, die zu den Übungsanleitungen dazugeschaltet werden können. Durch diese Personalisierbarkeit des Hörerlebnisses wird das Achtsamkeits- und Entspannungserlebnis gefördert.
MINDZEIT® kommt für alle Unternehmen infrage, in denen Menschen arbeiten, unabhängig davon, welche Branche, Position, ob Büro oder Handwerk. MINDZEIT® arbeitet bereits mit einigen der bekanntesten Unternehmen Deutschlands zusammen. Dazu zählen z. B. DB Regio oder der SV Werder Bremen.
Reizüberflutung vermeiden
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei einer digitalen Lösung für die mentale Gesundheit ist die Fokussierung. Mit der Digitalisierung und den Smart-Devices ist auch die Reizüberflutung stark angestiegen. Wer kennt es nicht: Eigentlich wollte man nur ein Rezept für Lasagne googeln und drei Stunden später schaut man bei Amazon nach Staubsaugerangeboten. Wir sind sehr vielen Informationen und Reizen ausgesetzt, und diese Reize schwächen unsere Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne.
Anbieter von digitalen Gesundheitsangeboten haben oft den Wunsch, alle für sie wichtigen Gesundheitsthemen direkt in einer Lösung abzubilden, denn es gehören ja viele verschiedene Themen zu einer ganzheitlichen Gesundheitsfürsorge. Das stimmt insoweit, als z. B. regelmäßiger Sport genauso wichtig ist wie eine gesunde Ernährung. Doch je mehr verschiedene Themen in einer Lösung angeboten werden, desto höher ist die Reizüberflutung bei den Nutzern und Nutzerinnen, und die Greifbarkeit der einzelnen Themen nimmt ab.