
RPaktuell 2020, Nr. 1
Issue: August 2020 Download PDF
Deutsch
By Dr. Chris Ball, Life/Health Consulting Medical Officer, London
Annika Luckmann, Life/Health Underwriter, Cologne
Dr. Sandra Mitic, Life/Health Chief Medical Officer, Cologne
Anke Siebers, Life/Health Insurance Education Consultant, Cologne
Annika Schilling, Life/Health Underwriting Manager, Cologne
Region: Germany
L/H General Industry
Kaum ein Thema hat die Risikoprüfung in den letzten Jahren mehr beschäftigt als die Bewertung psychischer (Vor-)Erkrankungen. Keine andere gesundheitliche Störung mit Relevanz für die Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung hat einen vergleichbaren Bedeutungszuwachs erfahren. Auch wenn COVID-19 als Lungenerkrankung nicht zum Formenkreis psychischer Beschwerdebilder zählt, wird diskutiert, ob die aus dem Gebot der sozialen Distanz resultierenden vielfältigen und weitreichenden individuellen Einschränkungen zu einer Zunahme von psychischen Störungen führen können.
Diese Ausgabe von RPaktuell befasst sich mit den psychologischen Mythen, die für die Arbeit in der Risikoprüfung eine besonders wichtige Rolle spielen. Wir möchten damit einen Beitrag zur sachgerechten Bewertung von psychischen Erkrankungen liefern. Dies ist uns wichtig, da Entstehung und Prädisposition psychischer Krankheiten vergleichsweise häufiger mit Vorurteilen behaftet sind.
Mit anderen Worten: Da wir nicht in der Lage sind, seelische Störungen durch einfache bildgebende Diagnostik zu objektivieren, sind fundierte Fachkenntnisse über Ursachen, Therapien und Prognose psychischer Störungen unabdingbare Voraussetzung für die Beurteilung.